Vom Pixelrealismus - Jacob Birken
Sogenannte kunstliche Intelligenzen produzieren Bilder, die von Fotografien kaum mehr zu unterscheiden sind. 3-D-Animationen versetzen uns in die Virtual Reality fantastischer Schöpfungen. Diese neuen Bilder stellen unser Verständnis der Realität in Frage. Ausgehend von dem am Rechner erzeugten Stillleben Cyborg des Künstlers Takeshi Murata befasst sich Jacob Birken nicht nur mit den Anfängen des errechneten Bildes, sondern vor allem auch mit dessen Vorläufern – mit den eigentlichen Avantgarden des aus Pixeln zusammengesetzten Realismus –, den Stillleben der frühneuzeitlichen Malereiwerkstatten. Dort entstanden Tafelbilder, deren Realitatseffekte dazu verführen sollten, etwa nach gemalten Zitronen zu greifen. Weitere Bezugspunkte sind die Montagetechnik des Surrealismus und die Malerei des Fotorealismus. Birken zeigt, dass solche Vergleiche alles andere als oberflächlich sind, sondern bis in die Methoden der Werkstatten, Ateliers und Computer hinein reichen. Auch die verabsolutierte »Neuheit« des errechneten Realismus erweist sich als Trompe-l‘œil, als Augentäuschung.
Published: 2023
Origin: Germany
Language: German
Pages: 137
Length × Width × Height: 17 × 11 × 1 cm
Article Number: 36806