Nicht erst seit dem Entstehen (und der umgehenden Verhinderung) neuer Migrationsrouten beginnt der geopolitische Status des afrikanischen Kontinents in einen neuen Fokus zu rücken. more
Seit längerem schon versuchen Diskurse über Dekolonialität, den Globalen Süden und die Gefahren eines fortwährenden „Afro-Pessimismus“ das Bild dieses Kontinents (sofern sich dabei überhaupt ein einheitliches Gebilde behaupten lässt) zurechtzurücken. Auch die kontinuierlichen Versuche, die multiplen Kunstpraktiken aus unterschiedlichsten afrikanischen Regionen einem globalen Publikum näherzubringen, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wie lassen sich die immer noch vorherrschenden Denkmuster und Bildregime in Sachen „Afrika“ aus ihren traditionellen Verhärtungen befreien? Wie die Fixierungen des Kontinents auf bestimmte geopolitische Markierungen (endloses Rohstoffreservoir, billiger Absatzmarkt, vornehmlicher Produzent von „human waste“) lösen? Das Heft „Freedom Africa“ fragt nach neuen Ansätzen eines solchen Befreiungsdiskurses und der Vielgestaltigkeit einer ihm entsprechenden Kunst.