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Nur kein falsches Wort jetzt!

Kein falsches Wort jetzt: Gespräche - Christoph Schlingensief

Nur kein falsches Wort jetzt!

Christoph Schlingensief

Gerade jetzt, wo die Welt einer Reality Freak Show gleicht, ist wohl eine der berechtigtsten Fragen, die einem in den Sinn kommen kann: Herr Schlingensief, sind Sie hier irgendwo? Für viele galt er lange Zeit als ewiger Provokateur, der sich einen Spaß daraus machte, anderen ans Bein zu pinkeln. Zu laut, zu makaber, zu respektlos seien seine Filme, Kunstaktionen oder Theaterinszenierungen. Adolf Hitler neben Helmut Kohl, Sozialhilfeempfängern und Asylanten? Unbedingt! Schweigen können schließlich die anderen. Und das recht gut. Bei Filmen wie Menu Total, Die 120 Jahre von Bottrop oder Das deutsche Kettensägenmassaker war es nicht unüblich, dass der Großteil des Publikum – empört bis verstört – den Kinosaal verließ, während Schlingensief noch am Tonregler rumhantierte. Die Devise: Laut kann es nie genug sein! Seine Kunst, eine auf Dauer gestellte gesellschaftliche Versuchsanordnung, getrieben von Angst und Zweifel. In welcher Reihenfolge bleibt uns überlassen. Provozieren ja, aber eigentlich nur sich selbst. Allein deshalb wird dem vor 10 Jahren verstorbenen Apothekersohn der Ruf des deutschen enfant terrible bei Weitem nicht gerecht. Das beweisen, Wort für Wort, die wunderbaren Interviews, die seine langjährige Weggefährtin und Ehefrau Aino Laberenz nun zusammengestellt hat. Sibylle Berg, Benjamin von Stuckrad-Barre oder auch Alexander Kluge und immer wieder Schlingensief. Das hilft! Auch auf die Frage, wie diese Welt noch zu retten sei, hatte er schon damals eine Antwort: 

Ch. S.: Es gibt da so eine komische Sekte, die sagt, wenn 6000 Menschen auf Knien durch die Gegend hüpfen, wird die Welt gerettet. Ich würde mitmachen, wenn dadurch wirklich die Welt gerettet wird.

Wie würde diese Welt denn aussehen? 

Ch. S.: Alle Leute stellen erstmal diese Frage. Ich würde es einfach probieren und dann gucken, was passiert. Vielleicht gibt’s dann den Kaffee umsonst. (aus dem Interview mit Gerd Diez und Anke Dürr in: Spiegel, Kultur Extra 11)

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